Kondolenzratgeber

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II.3 Plötzlich und unerwartet...

Lieber Herr Hansen,
wenn schon der Tod an sich etwas Endgültiges, Unabwendbares und Unerbittliches darstellt, so ist der plötzliche, unerwartete und viel zu frühe Tod des allerliebsten Angehörigen eine so schmerzliche Erfahrung, dass wir Außenstehende darüber nur verstummen können und uns in unserer Sprachlosigkeit nur still vor Ihrer toten Frau verneigen können.

Seit wir von Ihnen erfahren hatten, wie ernst es um Ihre liebe Frau bestellt sei, haben wir mit Ihnen gehofft und gebangt. Gerade die letzten Wochen der Besserung hatten doch viel Anlass zu Mut und neuer Kraft gegeben. Nun ist all unser menschliches Hoffen ganz unerwartet einem abrupten Ende zugeführt worden.

Wieder einmal wird uns schmerzhaft bewusst, dass unser Leben und die uns verfügbare Zeit nur Leihgaben sind, die wir wieder zurückgeben müssen; oftmals viel zu früh und fast immer zu unpassender Zeit, wie auch im Falle Ihrer Frau, mit der Sie sich gemeinsam Ihres gerade eingetretenen wohl verdienten Ruhestandes hätten erfreuen können. In unserer Hochachtung vor Ihrer lieben Frau werden wir ihr selbstverständlich am Beerdigungstag die letzte Ehre erweisen und uns in die Gemeinschaft der Trauernden einreihen.

Seien Sie versichert, dass wir als Nachbarn von Herzen Anteil nehmen an Ihrem schweren Leid.

Frank-Friedrich Hemmer und Mary Jones
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Arglos über den Tod
gaukelt die Freude dahin.
Geibel